Während im Westen Weißdornfrüchte vorwiegend als Herztonikum sowie zur Normalisierung des Blutdrucks verwendet werden, nutzt man in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) die Früchte des Fiederweißdorns, eine eng verwandte chinesische Art, Shan Zha (Crataegi fructus), als Verdauungshilfe und zur Auflösung von Nahrungsblockaden. Als Arzneimittel wurde der Fiederweißdorn erstmals im 14. Jahrhunder im Ben Cao Yan Yi Bu Yi von Zhu Zhen Heng erwähnt. Shan Zha (Crataegi fructus) ist auch durch seine kreislaufanregende Wirkung bekannt.
Familie:
Rosaceae (Rosengewächse)
Stammpflanze:
Crataegus pinnatifida Bge.
Deutscher Name:
Fiederweißdornbeere
Englischer Name:
Hawthorn Fruit
Vorkommen:
Der Fiederweißdron ist vorwiegend in den Provinzen Anhui, Guangdong, Guizhou, Hebei, Henan, Hubei, Jiangsu, Liaoning, Shandong, Sichuan, Yunnan und anzutreffen.
Sammlung, Aufbereitung, Lagerung:
Shan Zha (Crataegi fructus) wird im Herbst, wenn die Früchte reif sind, geerntet, in Stücke geschnitten und anschließend an der Sonne getrocknet. Sie sind gut belüftet und trocken zu lagern. Außerdem sollte die Anfälligkeit von Shan Zha (Crataegi fructus) auf Insektenfrass beachtet werden.
Temperaturverhalten:
neutral mit warmer Tendenz
Geschmack:
süß, sauer
Funktionskreisbezug:
Milz, Magen, Leber
Wirkrichtung:
absenkend
Wirkungsweise:
antibakteriell, gefäßerweiternd, blutdrucksenkend, herzstärkend, senkt den Cholesterinspiegel
Traditionelle Verwendung:
- Förderung der Verdauung und Beseitigung von Nahrungsstockungen; Anwendung bei Bauchschmerzen, Verdauungsproblemen nach Fleischgenuss, Durchfall;
- Anregung des Kreislaufs und Beseitigung von Stockungen des Blutes; Anwendung bei
Stechendem Schmerz in der Herzgegend, Unterleibsschmerzen, postpartale Blockaden des Bluts, schmerzende Hernien; - Kräftigung des Funktionskreis Magen; Anwendung bei
Spannungs- und Völlegefühl im Bauchbereich, Verdauungsstörungen - wirkt zusammenziehnd und sammelnd; Anwendung bei
chronischem Durchfall, Entzündung des Dickdarms (Dysenterie), Ausbleiben der Mentruation (Amenorrhoe), Hyperlipidämie
Typische Dosierung in der Traditionellen Chinesischen Medizin:
6g bis 15g
Kombination mit anderen Arzneien der TCM:
- Bei Bauchschmerzen, Stagnation der Verdauung, Verdauungstörungen nach Fett- und Fleischgenuss, Durchfall zusammen mit
Mai Ya (Hordei germinatus fructus) und Shen Qu (Massa medicata); - Bei Bauchauftreibung und Durchfall in Verbindung mit Nahrungsstockung zusammen mit
Rou Dou Gou und Bian Dou; - Bei Brustschmerzen mit Stockungen des Blutes im Herzmeridian zusammen mit
Dan Shen (Salvia miltiorrhiza radix); - Bei Schmerzen während der Mentruation oder nach der Entbindung verursacht durch stockendes Blut zusammen mit
Chuan Xiong (Chuanxiong rhizoma/ Ligustici chuanxiong) und Dan Shen (Salvia miltiorrhiza radix); - Bei Spannungen im Bauchbereich zusammen mit
Zhi Shi (Citri immaturus fructus); - Bei Bauchschmerzen und Stockungen des Blutes zusammen mit
Dang Gui (Angelica sinesnsis radix), Chuan Xiong (Chuanxiong rhizoma/ Ligustici chuanxiong) und Yi Mu Cao (Leonuri herba)
Verträglichkeit:
Bei Schwäche der Mitte ohne Stagnationszeichen, bei Milz- und Magenmangel, sowie bei saurem Aufstossen ist Shan Zha (Crataegi fructus) mit Vorsicht anzuwenden!
Schwangerschaft:
Für die Anwendung von Shan Zha (Crataegi fructus) während der Schwangerschaft gibt es keine Einschränkungen.
Forschungsergebnisse:
Durch wissenschaftliche Untersuchungen in ein cholesterinsenkende Wirkung nachgewiesen.
Warnhinweis:
- Bei Schwäche der Mitte ohne Stagnationszeichen, bei Milz- und Magenmangel, sowie bei saurem Aufstossen ist Shan Zha (Crataegi fructus) mit Vorsicht anzuwenden!